Naturschutzgenetik
Moderne genetische Methoden eröffnen neue Möglichkeiten im Artenschutz. Mithilfe neuester Technologien können wir Arten zuverlässig bestimmen, ihre Verbreitung analysieren und die genetische Vielfalt von Populationen untersuchen. Diese Informationen bilden die Grundlage für gezielte Schutzmassnahmen – etwa bei Wiederansiedlungen, dem Erhalt gefährdeter Arten oder dem langfristigen Monitoring.
Mit naturschutzgenetischen Methoden lassen sich zentrale Fragen der ökologischen Infrastruktur beantworten: Wie gut sind Populationen miteinander vernetzt? Gibt es Barrieren im Austausch von Individuen? Wo braucht es neue Trittsteine oder Korridore, um einen funktionierenden Verbund zu schaffen? Unsere Analysen zeigen, wie Landschaftselemente auf den genetischen Austausch wirken – und machen damit die Wirksamkeit von Schutz- und Vernetzungsmassnahmen überprüfbar.
Vor- und Nachteile der Naturschutzgenetik:
- Nachweis ohne Störung der Tiere
- Breiteres Zeitfenster für Erhebungen (Tages-, Jahreszeit und Witterung) und somit im Vergleich zur traditionellen Feldmethodik vorteilhafter
- Bei schwer bestimmbaren oder «versteckt» lebenden Arten effizienter als traditionelle Feldmethodik
- Auch in Kombination mit der traditionellen Feldmethodik immer noch marktfähig (z.B. zwei Feldbegehungen mit zwei Probenahmen)
- Keine Aussagen zu Populationsgrössen möglich
Wir setzen diese Methoden praxisnah in verschiedenen Projekten ein, entwickeln sie laufend weiter – und schaffen so eine wissenschaftlich fundierte Grundlage für eine zukunftsorientierte Naturschutzpraxis.